Botulinumtoxin, bekannt unter dem Handelsnamen Botox, ist ein Neurotoxin, das die Erregungsübertragung von Nerven an Muskelzellen hemmt. Dadurch kann der Muskel nicht mehr oder nicht mehr so stark angespannt werden, der Muskel wird also ganz oder teilweise gelähmt. Ursprünglich stammt dieses Nervengift von einem Bakterienstamm (Clostridium botulinum).
Die ästhetische Medizin macht sich diesen Effekt zunutze, indem Botox gezielt in Muskeln gespritzt wird, die Falten im Gesicht verursachen.
Durch den natürlichen Alterungsprozess verliert das Gewebe im Gesicht an Spannkraft. Mit der Zeit zeichnen sich durch die Mimik der Gesichtsmuskulatur Falten ab. Diese zeigen sich in Form von Stirnfalten, der sogenannten Zornesfalte zwischen den Augenbrauen, Krähenfüße um die Augen herum oder einer stark ausgeprägten Nasolabialfalte, also der Falte, die links und rechts neben den Nasenflügeln bis zum Mundwinkel verlaufen.
Bei der Botox Behandlung wird die Aktivität der Muskeln, die durch zu starken Zug die Falten verursachen, gezielt gehemmt. Eine komplette Lähmung der Muskulatur ist in der Regel nicht gewünscht, damit die Ausdrucksfähigkeit der Gesichtsmimik erhalten bleibt. Damit unterscheidet sich eine Behandlung mit Botox von einer Behandlung mit Gesichtsfillern, bei der die Falten mit Hyaluronsäure aufgespritzt werden.
Bei der Botox Behandlung wird mit sehr dünnen Nadeln die exakte Menge des Botulinumtoxins in das Gewebe gespritzt. Meist werden mehrere kleine Depots gesetzt. Der Eingriff ist in der Regel nicht schmerzhaft, bei Bedarf kann der Bereich aber vorab mit einer Creme lokal betäubt werden. Eine Behandlung dauert je nach Areal meist nicht länger als zehn bis dreißig Minuten. Nach der Behandlung kann der Patient oder die Patientin normalerweise ihrem Alltag wieder nachgehen, mit längeren Ausfallzeiten ist meist nicht zu rechnen.
Das Botulinumtoxin braucht ein paar Tage, um sich im Gewebe zu verteilen. Daher setzt die Wirkung nicht sofort, sondern schrittweise ein. Erste sichtbare Ergebnisse zeigen sich schon nach einigen Tagen, die volle Wirkung entfaltet sich meist nach etwa zehn bis vierzehn Tagen. So wird eine sanfte Glättung der Falten erreicht.
Das Botulinumtoxin wird vom Körper nach und nach wieder abgebaut. In der Regel hält das Ergebnis für etwa vier bis sechs Monate. Die Nervenenden der betroffenen Muskeln bilden sich nach der Zeit wieder neu, so dass die Behandlung nach dieser Zeit wiederholt werden sollte.
Botox ist nicht für einen Volumenaufbau in den Lippen geeignet. Da der Wirkstoff die Muskulatur entspannt, können die Falten um den Mund herum geglättet werden. Eine optische Vergrößerung der Lippen kann erreicht werden, indem eine Technik angewendet wird, um die Lippen leicht nach außen zu rotieren. So wird etwas mehr Lippenrot sichtbar. Für ein stärkeres Ergebnis kann eine Kombination aus Botox und Hyaluronsäure-Fillern angewendet werden. Die Behandlung von Lippen mit Botox sollte von einem erfahrenen Experten durchgeführt werden, damit die Lippe nicht in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt wird, was zu einem unnatürlichen Aussehen führen würde.
Stirnfalten sind quer verlaufende Linien und Furchen über die gesamte Stirn. Sie zeigen sich durch eine ausgeprägte Gesichtsmimik, die sich zum Beispiel durch Lachen, Anspannung, Konzentration oder Ärger verstärkt. Stirnfalten werden oft als störend empfunden, da sie häufig zu einem zornigen und unsympathischen Gesichtsausdruck führen können. Eine Botox-Injektion kann den Zug der Muskeln, die die Mimik auslösen, verringern und so die Stirnfalten glätten.
Eine sogenannte Zornesfalte bildet sich oberhalb der Nasenwurzel zwischen den Augen. Sie kann horizontal oder vertikal verlaufen und auch paarweise erscheinen. Sie treten vermehrt auf, wenn die Augen oft zusammen gekniffen werden, zum Beispiel bei häufiger PC-Arbeit und starker Konzentration. Wie der Name Zornesfalte schon andeutet, verleiht diese Furche zwischen den Augen ein strenges, sogar wütendes Aussehen, was als “böser Blick” beschrieben wird.
Eine Unterspritzung mit Botox immobilisiert die Muskulatur, die für das Zusammenziehen verantwortlich ist. So kann die Falte auch nicht mehr willentlich gebildet werden. Der Blick wirkt entspannter und freundlicher.
Auch die feinen Fältchen um die Augen können mit Botox-Injektionen behandelt werden. An den Augen wird in der Regel mit einer starken Verdünnung gearbeitet, um keine unerwünschten Folgen wie ein hängendes Auge zu provozieren.
Krähenfüße nennt man die querverlaufenden kleinen Fältchen rechts und links des Auges. Diese entstehen durch das Zusammenkneifen der Augen, zum Beispiel bei hellem Licht oder auch beim Lachen. Daher werden sie auch Lachfältchen genannt.
Durch das gezielte Ausschalten der Muskulatur, die das Zusammenziehen der Augen verursacht, können die Krähenfüße beseitigt werden. Dies hat einen positiven Effekt auf den gesamten Gesichtsausdruck: der Ausdruck wirkt entspannter und netter.
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Jetzt Termin vereinbarenSchlupflider sind Oberlider, die über das bewegliche Lid hängen und dieses verdecken, so dass das bewegliche Lid kaum mehr sichtbar ist. Schlupflider können genetisch bedingt sein oder auch durch die nachlassende Hautelastizität im Alter entstehen.
Leichte Schlupflider und Schlupflider, die durch Hautalterung entstehen, können durch gezielte Botox-Injektionen verbessert werden. Die Muskulatur um das Auge herum wird entspannt und die Augenbrauen kommen dadurch einige Millimeter höher, so dass das bewegliche Lid stärker sichtbar wird.
Direkt nach der Injektion kann eine leichte Schwellung und Rötung auftreten, die in der Regel nach einigen Minuten wieder abklingt. Bei fachgerechter Anwendung sind die Risiken der Botox Behandlung gering. Meist treten Nebenwirkungen durch eine zu hohe Dosierung, eine nicht optimal ausgewählte Einstichstelle oder durch Verletzungen durch die Injektion auf.
Die behandelten Areale müssen vom Facharzt exakt ausgewählt werden. Dafür sind genaue Kenntnisse der Gesichtsmuskeln notwendig, um die mimischen Bewegungen und die Feinheiten des Gesichtsausdrucks nicht zu stören.
Zu den Nebenwirkungen können Kopfschmerzen, trockene Augen, Doppeltsehen oder hängende Augenlider gehören.
Eine Anwendung von Botulinumtoxin in der Schwangerschaft und Stillzeit wird nicht angeraten. Auch bei bekannten Grunderkrankungen, die mit Muskelschwäche einhergehen und bei Blutgerinnungsstörungen sollte von einer Behandlung mit Botox abgesehen werden.
Die Wirkung von Botox ist in der Regel vollständig reversibel, das heißt, dass der Wirkstoff vom Körper komplett abgebaut wird und somit auch nach vier bis sechs Monaten die Wirkung komplett nachlässt. Durch das Ruhigstellen der Muskulatur verliert diese allerdings an Kraft, so dass sie - wie bei Muskeln an Armen und Beinen auch - eventuell wieder neu trainiert werden muss.
Nach der Behandlung ist man in der Regel sehr schnell wieder bereit für den Alltag. Allerdings sollte man ein paar Tage darauf verzichten, zu stark zu schwitzen. Also sollten sportliche Aktivitäten, Sonnenbäder oder Saunabesuche einige Tage vermieden werden. Auch auf Alkohol und Nikotin sollte einige Tage verzichtet werden.
Die Kosten für eine Botox-Behandlung richten sich nach den Arealen, die behandelt werden sollen und werden in einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem Facharzt geklärt.